Budapest. "Ich erinnere mich an eine Operation, ich glaube es war in Freiburg", sagt der ungarische Anästhesist László Harsányi. "Der Patient war Türke, der Chirurg Pole und die OP-Assistentin russisch und nur zwei Wochen davor aus Moskau gekommen, weshalb sie kein Wort Deutsch oder Englisch sprach." Das sei eben gelebtes Europa, und immerhin: Die Operation gelang. Heute ist Harsányi Professor und Chef der chirurgischen Klinik an der Budapester Semmelweis Universität, einer der renommiertesten des Landes. Die Folgen der europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit, über die in Deutschland gerade heftig debattiert wird, bekommen Ungarns Krankenhäuser allmählich zu spüren.
http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article124402713/Der-Westen-macht-den-Osten-arm.html
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